Von Marquardt über Nattwerder nach Schloß Lindstedt

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Wer früher etwas auf sich hielt, suchte die Nähe zum Zentrum der Macht. Hat sich vielleicht bis heute wenig geändert. Die Wege zwischen den Zentren der Herrschenden und den wichtigen Menschen sind nach wie vor gut ausgebaut. So auch der zwischen Marquardt und Potsdam. Das Schloß, vielfach umgebaut, beherbergte Menschen, die den Anschluß an die Politik der preussischen Könige und ihrer Vertreter suchten. Heute ist es reichlich verfallen und wird seit Jahren als Eventlocation genutzt. Hochzeiten werden gerne mit Blick durch den alten Park auf den Schlänitzsee gefeiert. Ein schöner Spaziergang zwischen den hohen Bäumen, am Wasser entlang, zur Kirche, die der Schlossbesitzer für sich und seine Familie umbauen und als Grabstätte nutzen liess.

Mit dem Fahrrad weiter nach Nattwerder an der Wublitz. Auf den Spuren einer ungewöhnlichen Besiedlung. Als nach dem 30 jährigen Krieg keine Landbevölkerung mehr lebte, ging der Kurfürst Friedrich Wilhelm auf die Suche nach Siedlern in Bern. Und es kamen 14 Familien in die Mark, Ihnen wurde ein Dorf, eine Kirche und ein Friedhof geschenkt, nun ja, sie mussten es sich hart erarbeiten, im sumpfigen Land.

Auf dem Weg nach Potsdam, wo es am Ende ein Eis aus der Manufaktur in der Brandenburger Straße wartet, noch ein kurzer Abstecher zu Schloß Lindstedt. Ein wenig Abseits in Wald liegt das Kleinod, das früher einmal den Vorfahren von Loriot als Gut gehörte. Wenig zeugt von dieser Zeit, da sich alle prominenten Planer rund um die Königsfamilie mit dem Schloss- und Parkausbau beschäftigten. Es diente auch als Quarantänestation bei Epidemien und Wohnsitz von Adel und Betuchten. Heute ist es Teil der UNESCO Welterbes und wird von den Hohenzollern als Wohnsitz beansprucht.

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Those who used to be self-respecting sought proximity to the centre of power. Perhaps little has changed since then. The paths between the centres of power and the important people are still well developed. So is the one between Marquardt and Potsdam. The palace, which has been rebuilt many times, accommodated people who sought the connection to the politics of the Prussian kings and their representatives. Today it has fallen into disrepair and has been used as an event location for years. Weddings are often celebrated with a view through the old park to the Schlänitzsee. A nice walk between the high trees, along the water, to the church, which the owner of the castle had rebuilt for himself and his family and used as a burial place.

By bike further to Nattwerder an der Wublitz. On the traces of an unusual settlement. When there was no longer a rural population after the 30-year war, the Elector Friedrich Wilhelm went in search of settlers in Bern. And 14 families came to the Mark, they were given a village, a church and a cemetery, well, they had to work hard in the swampy land.

On the way to Potsdam, where an ice cream from the factory in Brandenburger Straße is waiting at the end, a short detour to Lindstedt Castle. A little aside in the forest lies the jewel that once belonged to Loriot’s ancestors as an estate. There is little evidence of this period, as all the prominent planners around the royal family were involved in the construction of the castle and park. It also served as a quarantine station in case of epidemics and as a residence for the nobility and the privileged. Today it is part of the UNESCO World Heritage Site and is claimed by the Hohenzollern family as their residence.

Nattwerder

Schloß Lindstedt